Förderprogramm

Das Studiennetzwerk SJ unterstützt seine Fellows studien- und ausbildungsbegleitend in der eigenen Persönlichkeitsentwicklung. Dabei sind die vier Förderziele leitend:


Ganzheitliche Persönlichkeitsbildung hilft im Studium erworbene Wissen und die in der Ausbildung erworbenen Fähigkeiten zu reflektieren und sie mit dem eigenen Lebenskontext zu verknüpfen. Durch Biographiearbeit wird die Persönlichkeitsentwicklung sowie ganzheitliche Urteils-, Sprach- und Kommunikationsfähigkeit gefördert. Persönliche Begleitung und strukturierter Austausch sind dabei prägend. Zur Selbstführung wird angeleitet.

Suche nach Lebenssinn, tragenden Werten und geglückter Existenz brauchen während der Studienzeit Raum. Dazu verhilft ein Kennenlernen religiöser Traditionen. Theologische und philosophische Reflexion fördern einen aufgeklärten Glaubensvollzug. Die ignatianische Spiritualität hilft den Fellows des Studiennetzwerks, persönliche Lebensentscheide zu treffen und sich in einer offenen, globalen, religiös pluralen und säkularen Gesellschaft einzubringen.

Gerade im Dienst am Andern und am Gemeinwohl findet der Mensch seinen Lebenssinn. So begleitet das Netzwerk ihre Fellows in Einsätzen in verschiedensten Bereichen von Gesellschaft und Kirche. Es fördert die Sensibilität für und die Bereitschaft zur sozial-ökologischen Transformation und begleitet sie dabei, Verantwortung und Leadership in Projekten zu übernehmen.

Das Studiennetzwerk verbindet über verschiedene Ausbildungs- und Studienwege hinweg und bringt sie in einen Dialog. Es fördert interkulturelles und interdisziplinäres Denken und Handeln. Gemeinsame Erfahrungen und Treffen lassen Freundschaften wachsen. Begegnungen mit öffentlichen Persönlichkeiten ermöglichen Beziehungen. Wie der Jesuitenorden selbst, so legt das Studiennetzwerk Wert auf internationale Verbindungen.

Die Förderung gestaltet sich wie folgt:

Zu Beginn der Förderung trifft sich jeder Jahrgang neu-ausgewählter Fellows an einem Wochenende zu sog. Einstiegstagen. Dort erhalten sie die Möglichkeit, sich untereinander kennenzulernen und zu vernetzen, den Sinn und die Gepflogenheiten des Studiennetzwerkes kennenzulernen sowie eine Einführung in die ignatianische Spiritualität.

Jährlich treffen sich alle Fellows an einem Wochenende zwischen Winter- und Sommersemester, um sich untereinander auszutauschen und sich einem großen gesellschaftspolitischen oder religiösen Thema zu widmen. Die Themenauswahl und Programmgestaltung wird dabei den Fellows überlassen.

Einmal pro Semester beschäftigen sich die Fellows bei einem Online-Seminar mit einem aktuellen gesellschaftspolitischen, ökologischen oder religiösen Thema aus der Sicht von theologischen und philosophischen Traditionen. Die Beiträge können durch externe Referentinnen oder Referenten und Jesuiten, aber auch durch Fellows oder Alumni des Studiennetzwerks selbst eingebracht werden.

Um neben dem Studium oder der Ausbildung neue Orientierung zu finden und dem Stress des Alltags zu entkommen, werden den Fellows jährlich spirituelle Retreats angeboten. Neueinsteiger nehmen an einer viertätigen Einführung in die spirituellen Übungen des Ignatius von Loyola teil und lernen durch persönliche Meditation sich der transzendenten Dimension ihres Lebens zu stellen und eine Gottesbeziehung zu pflegen. Ab dem zweiten Förderjahr nehmen die Fellows jährlich an einem sechstätigen Retreat teil.

Ein zentraler Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung im Sinne des Studiennetzwerkes ist es, Menschen für Andere zu sein. Die Fellows wählen daher eine soziale Aufgabe oder übernehmen sonst eine Verantwortung für Andere und werden dabei von einer Mentorin bzw. einem Mentor begleitet. Zudem ist ein Jesuit Ansprechperson für einzelne inhaltliche Fragen oder auch für ein seelsorgerisches Gespräch.

Zum Abschluss der Förderung nehmen alle an einer einwöchigen Studien- und Pilgerreise an die Orte ignatianischer Geschichte (z. B. Loyola, Xavier, Manresa, Rom) oder ins Heilige Land teil. Eine solche Reise wird jedes zweite Jahr angeboten, sodass immer zwei Jahrgänge miteinander unterwegs sind.

Die beabsichtige Förderzeit beträgt minimal zwei und maximal vier Jahre.